Elefantenfest – Addo Nationalpark

Von Chintsa gehts weiter zum Addo Elephant Park, einem Wildreservat mit über 600 Elefanten, angereichert mit einigen anderen Tieren, der sich brüstet, als einziger die “Big Seven”, also Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel , sowie Glattwal und Weiser Hai auf seinen Land und Seeflächen zu vereinen. Nashörner scheint es aber nicht mehr zu geben und Wal und Hai sind oft nur auf Stippvisite.

Die berechnete Reisezeit von Chintsa zum Addo beträgt aber wieder über vier Stunden, sodass wir sie lieber wieder zweiteilen und daher noch ein bisschen trödeln können am Vormittag, sodass Kosi und Joscha noch ein bisschen im Kreis rennen können. Am Abend sind wir auf einem total leeren und unspektakulären Campingplatz direkt am Great Fish River und am nächsten morgen machen wir uns flink auf den Weg zum Addo, machen einen Zwischenstop zum Einkaufen und zum Kaffeetrinken in Grahamstown. Das Studentenstädtchen kommt sehr sympathisch rüber, junge Menschen, Schwarze auch mal in Anzügen statt nur in Blaumännern, alles etwas moderner aber trotzdem irgendwie kleinstädtisch genug, dass wir uns auch rein trauen, wir haben es ja nicht so mit Großstädten hier. Als wir weiter fahren, rufen wir mal lieber beim anvisierten Zielcampingplatz im Addo Main Camp an, um sicherzustellen, dass wir dort auch bleiben können, aber vergebens, es ist alles ausgebucht für mehrere Tage. Das passiert uns nun zum ersten mal, wir nähern uns der sehr populären Garden Route, es wird voller. Wir finden aber schnell einen schönen Ort zum nächtigen ca. 15 Minuten vom Haupteingang entfernt. Ein Ort mit wunderschönen Pflanzen und kleinen Wasserspielen, eine ehemalige Zitronenplantage.

Da der Addo doch einiges mehr kostet als die bisherigen Parks entschließen wir uns die sogenannte Wildcard zu kaufen. Die kostet als Familienversion für Touristen 300€, erspart einem dann aber bei jeglichen Parkbesuchen den jeweiligen Eintrittspreis und damit die Frage, ob einem das Wert ist.

Nach unserem Besuch in Pilanesberg haben wir inzwischen ein kleines Verständnis für die Aktivität “Game Drive”, nur warum das “Game” heißt ist uns noch immer nicht klar. Vielleicht ja auch, weil es etwas spielerisches hat, die Tiere aufzuspüren. Man erhält beim Besuch des Parks eine Broschüre mit der uns schon aus Pilanesberg bekannten Liste der zu sehenden Tiere zum Abhaken, nur ist diese jetzt deutlich kürzer. Auch die Wasserlöcher sind auf der Karte verzeichnet und wir klappern sie ab, denn dort ist meistens immer irgendein Tier zugegen. Die meisten Wasserlöcher sind aber nur lehmige bis trockene Senken – auch hier scheint der Regen zu fehlen (Kapstadt erlebt gerade eine dramatische Dürre). Bei unserem dreistündigen Besuch am Ankunftstag sehen wir einen Strauß, viele Kudu Antilopen und Zebras und einige Warzenschwein Familien. Ein endemischer Mistkäfer, der für die Elefanten sehr wichtig ist wird auch gesichtet und sollte möglichst “nicht überfahren werden”.

An Tag zwei nehmen wir uns den ganzen Tag Zeit, essen Frühstück/ Mittag erst im Park an einem umzäunten Picknickplatz. Auf Wunsch einer kleinen Dame gibt es Grießbrei mit Kirschen (bei über 30 Grad), worüber sich aber auch der Papa sehr freut. Die Fahrerei durch die ewig gleiche bis 3 Meter hohe Buschvegetation verliert rasch seinen Charme, da man fast keine Weite Sicht hat. Wenigestens sitzen wir im Wohnmobil etwas höher als die PKW, sodass wir häufiger mal über die Büsche schauen können. Die Kinder dürfen hier auch mal vorne sitzen, stehen und auch mal lenken, das macht Spaß.

Wir sehen ein paar mehr Tiere als am ersten Tag, mal kriechen Schildkröten über die Strasse, dann eine 2 Meter lange Schlange, bis plötzlich im Gebüsch am Wegensrand ein Elefant steht und genüsslich die Blätter des Busches verspeist. Kurze Zeit später noch ein Elefant, es werden immer mehr, bis wir an einem kleinen See stehen und eine Truppe Elefanten dort Badet. Das ist schon echt beeindruckend. Dann fangen auch noch zwei Männchen ein Gerangel an. Wir sitzen gebannt im Wohnmobil und gucken uns das tierische Treiben an.

An Tag drei wollen wir auch den Südteil des Parks erkunden und fahren erstmal zu einem Ort, an dem heute Löwen gesichtet wurden, doch haben wir an dieser Stelle selbst kein Glück. Dafür sehen wir einen Büffel mit sehr markantem Geweih. Dann geht es wieder zu dem See und was sehen wir da? Dutzende Elefanten stehen bei rund 38 Grad am und im Wasser. Viele Autos stehen darum herum – ein komisches Bild. Richtig spannend wird es als einige Elefanten zwischen den Autos durch marschieren. Da kriegt man (zurecht) Angst und hat die Hand lieber am Zündschlüssel. Die Fahrt durch den Südteil ist mit Wiesen, Bäumen und riesigen Dünen und Meer am Horizont landschaftlich abwechslungsreicher und schöner, aber bis auf eine weitere Antilopenart sehen wir hier nichts neues.

Letztendlich fahren wir an der großen Hafenstadt Port Elizabeth mit viel Industrie entlang der Küste vorbei um am Abend in Jeffrey’s Bay, einem Surferparadies zu landen.