Nature’s Valley

Im Kontrast zu der von Touristen überströmten Gegend um Storms River Mouth herrscht in Nature’s Valley meditative Stille. Man konzentriert sich hier voll und ganz auf die Natur. Um dort hin zu gelangen, fährt man von der national route (Bundesstraße) ab und ackert sich mit dem großen Wohnmobil kurze Zeit später relativ steile Serpentinen hinunter bis ins Tal. Das Restcamp liegt an einer Lagune inmitten eines Steineibenwaldes. Am Ende der Lagune eröfnnet sich der fast menschenleere, breite Strand. Am Ufer der Lagune stehen Angler im Wasser, Kajaks liegen in Reihen das Gesicht im Gras vergraben und am späten Nachmittag kommen Familien, um mit ihren Sprößlingen baden zu gehen.

Grün Grün Grün

Kayaktour über die Lagune bis ans Meer

Der schön bewaldete Campingplatz in diesem Teil des Nationalparks bietet keine Stromanschlüsse an den Stellplätzen, doch der nette Mann an der Einlassschranke (wir sind wieder mal ausserhalb der Rezeptionsöffnungszeiten da) sagt uns, wo wir uns Strom aus der Gemeinschaftsküche stibitzen können – ohne Stromanschluss gibt der Kühlschrank leider schon nach kurzer Zeit auf.

Nur eine 15-minütige Autofahrt entfernt befinden sich ein Reihe von touristischen Aktivitäten, die die Tiere in den Fokus stellen. Zuerst interessiert uns Monkeyland, ein eingezäunter Wald, indem nur Affen und Halbaffen herumturnen, die einst als Haustiere gehalten wurden. Da dies vor 15 Jahren verboten wurde, mussten die Tiere anderweitig artgerecht untergebracht werden. Wir bekommen einen lustig deutsch sprechenden Guide und machen einen schönen, amüsanten und lehrreichen Spaziergang durch das Reich der Affen. Um uns kreischen und toben Grüne Meerkatzen (die sieht man auch ausserhalb überall herumstromern), schlaue Kappuzineräffchen, Teufelsäffchen, Klammeraffen, Brüllaffen, Gibbons, kleine Herr Nielsons (Totenkopfäffchen) und Lemuren und Varis. Man ist mitten drin, es macht uns viel Freude die kleinen in Aktion zu sehen. Besonders schön ist der Gesang des Gibbonpärchens. Die Brüllaffen liegen nur faul in den Ästen herum. Auf einer sehr langen Hängebrücke über eine stark bewachsene Schlucht gehen wir in den Baumkronen und ein Affe schafft es allen Warnungen entsprechend, Kasimirs Reiskekse aus dem Kinderwagen zu klauen. Halb so schlimm, die schaden ihm nicht. Ein anderer Affe flüchtet sich mit einer Babytrinkflasche zu ihm, da hat es jemand anderen schlimmer getroffen.

Kapuzineräffchen

Lemuren mit (normalerweise) 26 Streifen

Klammeraffen mit nur vier Fingern

Das große Fressen

Gibbon

Die längste Hängebrücke durch die Baumwipfel

Nach den Affen gehen wir in einen gigantischen Vogelkäfig. Ein Netz wurde hier über ein ganzes Waldstück mit Fluss und Teich, Berg und Schlucht gespannt. Es ist wie im tropischen Regenwald, grün, feucht, warm und alles voller bunter und schillernder Vögel, die entweder durch die Lüfte flattern, am Boden herumstolzieren, oder sich an den am Wegesrand angebrachten Futterplätzen und Tränken stärken. Am Ende des ca. einstündigen Lustwandelns treffen wir auf ein Café, in dem man mit Bitcoin und Ethereum bezahlen kann – sehr modern.

Kein Vogel, der Blauducker ist die kleinste Antilopenart, ungefähr so groß wie eine große Katze

Die dritte “Attraktion” (es gibt noch ein paar mehr) für uns ist Tenikwa, ein Aufklärungs und Schutzzentrum für Wildkatzen. Unser Guide spricht diesmal ein schwer zu verstehendes Englisch und seinen Job muss er noch ein bisschen üben. Wir sehen hier endemische Großwildkatzen wie Caracale, Löwen, Geparden und Leoparden. Bei dem Gepardenpärchen dürfen wir “Großen” sogar ins Gehege rein und sie von nahem bewundern. Beim Leoparden dürfen wir das nicht, denn der würde uns angreifen und wohl auch besiegen. Als wir den umzäunten Gang durch sein Gehege entlang gehen sehen wir den Klettermeister über unseren Köpfen stehen. Als wir rausgehen werden Inga und Kosima dann aber doch noch angegriffen, allerdings nur von einer Biene oder Wespe.

Selten Schön, der Marabu

Caracal

Ein weißer Löwe

Bei den Löwen jagen hauptsächlich die Frauen, diese hier versucht gerade eine Ente zu erlegen – vergeblich

Gepard, das schnellste Säugetier

Im Gepardengehege

Leopard

Leopard von unten

Bei der anschließenden Fahrt nach Plettenberg Bay passieren wir noch den/die Township, in dem die (schwarzen) Angestellten wohnen und zu dessen Gemeinschaft diese ganzen touristischen Attraktionen beitragen. Hier scheint es den Leuten schon besser zu gehen. Es gibt überwiegend ordentliche Häuser, es stehen sogar Autos in der Einfahrt. Da macht sich wohl der Fair Trade Tourismus bemerkbar, der hier bei allen Attraktionen Programm ist.

4 Gedanken zu „Nature’s Valley

  1. Anonymous

    Ihr Lieben,

    einfach nur ein herzenswarmes DANKE für das Teilen dieser unfassbar beeindruckenden Reise!
    Abgesehen von euren anmutig geschriebenen Worten, sind die Fotos mindestens für die GEO wert!

    Danke! Eure Lydi

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