Kuba – Vinales

Als der Bus in das nachmittäglich besonnte Tal von Vinales einfährt beeindruckt uns sofort die Schönheit der Natur. Leider ist der angekommene Bus sofort umzingelt von sehr engagierten Leuten, die uns in ihre Casa holen wollen. Wir verschaffen uns erstmal Luft und gehen zu unserer geplanten, in der sogar noch alle Zimmer frei sind. Der Ansturm am Bus gibt uns zu denken, wahrscheinlich sollte man nicht immer den Empfehlungen eines Buches wie Lonely Planet folgen, sondern auch den nicht gelisteten mal eine Chance geben.

Wir machen uns gleich auf um die morgige Exkursion zur Robaina Tabakplantage zu organisieren. Draußen am Fenster eines Ladens von Cubataxi steht 15 CUC pro Person. In der Tür steht ein Typ mit offiziellem Schild, der sagt 35 für uns Beide und versteht nicht,  warum wir uns wundern…  Noch schnell Geld am Automaten holen und dann machen wir uns auf den Weg in das grüne Tal.

Auf unserem Weg laufen wir an unzähligen Casa Particulares vorbei und wundern uns, ob die jemals voll sind. Überall schaukeln die Kubaner gemütlich auf Schaukelstühlen auf ihren Veranden. Entspannung macht sich breit. Wir treffen zwei Leute, Sophia (Schwedin) und Markus (Treptow) die schon seit 3 Wochen auf Kuba reisen. Den Weg zu einem in der Karte verzeichneten Aussichtspunkt gehen wir gemeinsam und tauschen uns aus. Wir erfahren endlich, dass man CUCs ganz offiziell in CADECAs (den staatlichen Wechselstuben) in CUPS/ Moneda Nacional tauschen kann um damit dann an den kleinen Imbiss- und Obstständen bezahlen zu können. Wir klettern auf einen Berg und genießen wunderschöne Blicke und Ruhe macht sich weiter breit. Es folgt eine kleine Höhle mit Fledermäusen, Feldschweine, eine Amerikanerin mit einem Kubaner, die hinter einem hohen Zuckerrohrfeld ¨Salsa üben¨, ein Ananasfeld, eine Juita (Baumratte) und letztendlich ein kubanischer Cowboy/Bauer ¨Guajiro¨ bei dem wir noch etwas in Hängematten rumlümmeln und ein paar frische Fruchtsäfte und einen Kokos-Rum-Drink zu uns nehmen.
Am Abend esses wir eine Seltenheit in Kuba – ein vegetarisches Essen. Danach schwingen wir das Salsatanzbein in einem geräumigen OpenAir-Tanzlokal am Dorfplatz. Ein Mojito folgt dem anderen und wir haben sehr viel Spaß bis spät in die karibische Nacht.

Am nächsten morgen fahren wir zur Robaina Tabakplantage und lassen uns vorführen, wie die Aufzucht, Lagerung und Verarbeitung der Tabakblätter funktioniert. Der extra mitgekommene ¨Guide¨ läuft bloß mit, da auf der Plantage ein Guide die Führungen macht. Danach gehts noch zum Herstellungsort eines lokalen Likörs ¨Guayanabis¨ oder so ähnlich TODO. Dort hält sich der mitgekommene Guide raus, sodass wir von der dort schnell durchgeprügelten Führung auf spanisch quasi nichts mitbekommen… Wir reimen uns die Bilder zusammen.

Zurück in Vinales gehen wir am Nachmittag noch in den interessanten Botanischen Garten, besorgen uns Moneda Nacional und geben gleich vier dieser Pesos für zwei erfrischende Gläser frisch gepressten Zurckerrohrsaft aus. Gestärkt wandern wir nun durch das schöne Tal, um die Kalksteinhügel herum. Es herrscht eine wunderbare Ruhe, Sonnenschein wechselt sich mit leichten Wolken ab, die Vögel zwitschern. Ein Rindvieh attackiert uns, doch es ist zu unserem Glück festgemacht. Am Ende unseres Spaziergangs sind wir so braun wie der sandige Boden unter uns ein kühles Bier auf einem Kutschentaxi für die letzten zwei Kilometer. Leider schmeißt uns der Fahrer aber am Dorfeingang von Vinales raus, da er uns eigentlich nicht mitnehmen darf und im Dorf Polizei ist… das Geld für die komplette Tour will er aber trotzdem haben.
Den Rest des Tages entspannen wir uns und bereiten uns auf Havanna vor. Am Abend versuchen wir noch eine Zigarre auf der Dachterasse unserer Casa zu genießen, aber bekommen es nicht so richtig hin und erfreuen uns dann lieber am süßen Likör aus Pinar Del Rio.