Anfahrt zum Blyde River Canyon Part 1

Nach dem Safari Trip gönnen wir uns erstmal einen ruhigen Tag auf dem Campingplatz. Die Temperaturen sind mit Mitte 30°C einfach zu hoch und der letzte Tag war definitiv ereignisreich genug. Also gehen wir alles ganz langsam an, nehmen uns für alles viel Zeit. Ganz besonders für die Pool Sessions, denn das ist der Ort des Tages heute. Die Kinder geben das Tempo vor, wie sollte es anders sein. Am Abend, als die beiden dann im Bett verschwunden sind, sitzen wir bei (natürlich) südafrikanischem Rotwein, zwei Reiseführern und dem Tablet und planen die kommenden drei Tage. Wir wollen Richtung Blyde River Canyon, dem drittgrößten Canyon der Welt, in dessen Umgebung sich auch noch der ein oder andere Wasserfall tummeln soll.

Also raus aus der North West Province, durch Gauteng nach Mpumalanga. Wir fahren ca. 250km auf der ersten Hälfte der Tour. Wir fahren durch sehr flaches Land, was den Blick frei atmen lässt und doch stößt man ganz weit hinten immer wieder auf kleine Bergketten. Das Bild wird von kleinen Bäumen und Büschen bestimmt, die in roter Erde stecken. Ab und an kommt eine kleine Ortschaft, eine Ansammlung von Wellblechhütten und hin und wieder auch die etwas besseren Backsteinhäuser mit gepflasterter Auffahrt. Ist der Ort etwas größer, gibt es auch noch eine Tankstelle und ein kleines Einkaufscenter. Wir lassen die Landstraße hinter uns und fahren auf die Autobahn (Toll Road – gebührenpflichtig). Hier fahren sich die Kilometer selbstverständlich schneller runter, aber man sieht leider auch nichts mehr von der Umgebung. Als wir dann endlich in der Gegend Bronkhorstspruit angekommen sind und den Campingplatz am Dam (See) aufsuchen ändert sich schlagartig die Bebauung. Es sind nun ganz offensichtlich betuchte Personen, die sich hier am See niedergelassen haben oder vielleicht sogar nur ihr Wochenenddomizil platziert haben. Man wohnt hier zweietagig am Hang umgeben von einem Garten mit Blumenbeeten und perfekt grünem Rasen. Es fehlen nur noch die Gartenzwerge.

Die Unterschiede innerhalb der Bevölkerung sind, zummindest in unserer kurzen Wahrnehmungsspanne enorm. Eben noch fährst du an Behausungen vorbei, die aus Holzlatten und Blech zusammengeschustert sind und kurze Zeit später, denkst du du stehst in einem deutschen Vorort der Mittelschicht. Und man selbst fährt in seinem schicken Campervan durch die Gegend. Ja natürlich mit gemischten Gefühlen. Wahrscheinlich werden wir das hin und wieder mal thematisieren. Sonst aber erstmal genug für heute. Wir sind sehr gut gelandet, der Platz ist wunderschön grün und quasi leer. Und endlich gehen die Temperaturen runter, man glaubt es kaum es gibt sogar Regen am Abend, der anheimelnd romantisch auf unser Dach prasselt. Leider hat Kasimir seit dem Morgen Fieber und ist zum Ende der Fiebersaftwirkzeit recht leidvoll. Hoffen wir es legt sich in den kommenden zwei Tagen.