Endlich der Blyde River Canyon

Heute steht die sogenannte Panoramastraße entlang des Blyde River Canyon auf dem Programm. Nach einem schönen Frühstück und dem üblichen Abwaschen und Aufräumen (im Wohnmobil darf ja während der Fahrt nichts umherfliegen), sowie ersten Laufübungen von Kasimir mit seinem Buggy, rollen wir los und werden sogleich wieder gestoppt. Eine Frau vom Campingplatz zeigt uns noch dieses kleine niedliche Jungtier. Nun geht die Fahrt aber los. Nach kurzer Zeit erreichen wir schon einen der vielen Aussichtspunkte, an denen jeweils mehrere Menschen arbeiten um uns kleine Eintrittsgelder abzukassieren. The Pinnacle, eine 30 Meter hohe, frei stehende Steinsäule. Wie man sieht handelt es sich bei der Landschaft um erodierten Sandstein. Der Boden und das Klima scheinen gute Eltern für all die riesigen Forstflächen (hauptsächlich Nadelbäume) zu sein, die man hier sieht. Die Gegend ist offenbar die Holzkammer Südafrikas. 90 Millionen Bäume werden hier jährlich gepflanzt und leider auch wieder gerodet. Am nächsten Aussichtspunkt “God’s Window” werden wir gleich von Äffchen begrüßt. Dieser Aussichtspunkt bietet neben der tollen Sicht mit einem Höhenunterschied von ca 700m auf das “Lowveld” und den darin befindlichen Krüger Nationalpark auch einem Aufstieg in einen kleinen Regenwald, der hier dank der vom Lowveld hereinströmenden Regenwolken prächtig gedeiht. Ins Lowveld können wir uns wegen der Malariagefahr leider nicht wagen. Nach dieser kleinen Wanderung wird noch schnell im Wohnmobil Mittag für Kasimir gemacht, währenddessen schläft Kosima auf dem Bett ein – wir wundern uns und fürchten, dass Kosima krank wird. Nach dieser recht langen Pause geht es weiter. Zum Abschied schaut nochmal ein Äffchen bei uns rein. Weiter geht es zum nächsten Naturschauspiel, den Lisbon Falls. Die Aussichtspunkte befinden sich am Beginn des Wasserfalles. Wir blicken auf verschieden hohe steinige Kaskaden, die recht breit gelagert sind. Das Wasser fällt daher in mehren Strängen beachtliche 92m in die Tiefe. Vom lauten Rauschen dröhnen einem die Ohren, dennoch könnte man ewig dem Wasser beim Fallen zusehen. Bourkeˋs Luck Potholes erreichen wir nach kurzer Fahrtzeit. Hier ist man offensichtlich auf massig Besucher eingestellt. Bevor man sich auf den Weg zu den Potholes macht, fährt man zunächst vorbei an Grillplätzen, Souvenirshops, Cafés und ganz vielen Parkplätzen. Dann aber kann man den kurzen Fußmarsch zum Ort des Interesses aufnehmen. Unsere kleine Kosima ist eher mäßig davon begeistert, schon wieder laufen zu müssen. Allerdings lässt sich das mit einem Eis auf der Hand und etwas Überredung schon regeln. Die Potholes selbst sind tiefgründige Strudellöcher und Auswaschungen im Gesteinsbett eines Flusses. An dieser Stelle hier fließt der Treur in den Blyde River. Von zwei Brücken kann man in die Tiefe auf diese beeindruckenden Wassererosionen blicken. Da es mal wieder ganz überraschend schnell spät geworden ist, stechen wir gleich durch zur letzten und damit auch spektakulärsten Attraktion auf der Strecke. Der Ausblick auf die Three Rondawels und dem besten Blick auf den Canyon. Unfassbar weit, tief und grün. Die Rondawels sind eine Formation von drei Bergkegeln, die sich 700m über die umgebende Landschaft erheben. Benannt sind sie nach den drei zänkischsten Ehefrauen von Chief Maripi Mashile – Magabolle, Mogoladikwe und Maseroto. Einfach grandios dieser Blick, aber leider sind die Kinder fertig und vor Einbruch der Dämmerung wollen wir schon längst wieder auf dem Campingplatz sein.