Storms River Mouth

Von Jeffrey’s Bay ist es mit 1,5 h eine überschaubare Autofahrt bis zum Storms River Mouth, dem wahrscheinlich populärsten und touristischsten Zugang in den Tsitsikamma National Park (TNP) mit angeschlossenem Rest Camp. Der Tsitsikamma gehört neben der Knysna National Lake Area und der Wilderness Section zum Garden Route National Park. Ehemals waren es alles eingenständige Parks, die nun unter einem Dach vereint sind. Der TNP wurde 1964 proklamiert und umfasst eine Fläche von 650 qkm, die sich zwischen Plettenberg Bay und Humansdorp erstrecken. Das Meeresschutzgebiet umfasst 80 km Küste und reicht 5 km aufs Meer hinaus. Der Park besitzt den größten zusammenhängenden Regenwald in ganz Südafrika.

Wir kommen erst am späten Nachmittag im Rest Camp an, es ist ziemlich voll, aber wir ergattern noch einen malerischen Platz direkt vorn an der Küste mit Blick auf den tobenden Ozean. Eigentlich wollen wir noch kurz das Camp erkunden, dann endet es aber doch mit einem einstündigen Walk zur Suspension Bridge (Hängebrücke) entlang dem steilen Fels auf einem Holzplankenweg.

Dort wird morgen hineingepaddelt

Die Nacht bringt leider prasselnden Regen und die Brandung überdauert unermüdlich bis zum nächsten Morgen, der uns erfreulicherweise mit schönstem Sonnenschein erfreut. Nach einem wundervollen Frühstück mit Blick auf die brechenden Monsterwellen, machen sich Kosima und Inga auf zu einer 2,5-stündigen Kajaktour. Die Tour bringt atemberaubende Ausblicke und Perspektiven. Zunächst paddellt man unter der Hängebrücke hindurch einige wenige Meter Richtung Meer, solange man die Unruhe der Wellen händeln kann, dann wird gedreht und es geht hinein in die Schlucht der Storms River Mündung. Anfangs erzeugt das flache Kajak noch etwas Unbehagen und man hofft, dass Kosi nicht zu sehr rumhampelt. Erstaunlicherweise gelingt ihr aber auch das bestens, so dass man sich fast in voller Gänze auf die beeindruckenden Bilder um sich herum konzentrieren kann. Als die Schlucht etwas enger wird, ist die Stelle erreicht wo der Fluß tatsächlich ins Meer mündet. Größere Steine schaffen hier eine natürliche Grenze und wir verlassen die Kajaks, um auf feste Luftmatratzen umzusteigen. Jetzt versteht man auch warum sich am Verleih alle Neoprenanzüge angezogen haben. Egal, wir schaffen das auch so. So liegt man nun bäuchlings auf der Luma und paddelt weiter durch die Schlucht unter einem das schwarze warme Wasser des Storms River, das bis zu 9m in die Tiefe reicht. Zum Abschluss der Luma-Tour, springen die “Mutigen” noch von einem ca. 4m hohen Felsvorsprung ins Wasser umgeben von den 100m hohen, steilen Felswänden der Schlucht. Dann geht es wieder in die Boote und zurück zur Hängebrücke, wo schon Stefan und Kasimir warten, die in der Zwischenzeit umhergewandert sind.

Da werden schöne Erinnerungen an den Abel Tasman Nationalpark in Neuseeland wach

Nachdem dann alle ihre “Ich hab Durst”, “Ich hab Hunger” und “Ich muss mal aufs Klo” Probleme gelöst haben verlassen wir die wilde Küste um den Storm-Fluss nochmal von einer sehr hohen Autobrücke zu betrachten. Beeindruckend, wie solch ein klein anmutender Fluss so eine Schneise ins Gestein schneiden konnte. Danach besuchen wir den ältesten Baum Südafrika, eine 36m hohe, Erfurcht einflösende Steineibe. Man findet diesen Baum mit dem einfallsreichen Namen “Big Tree” über einen kurzen Spaziergang durch schönen alten Urwald. Die Luft ist angenehm kühl und feucht, Grillen zirpen, Vögel zwitschern und Holz knarrt. Farne, lianenbewachsene Bäume und Grünes in allen Tönen lassen uns wieder einmal feststellen, wie sehr wir den urigen Wald schätzen. Südafrika war mal voll damit. Die größten Teile der Wälder wurden leider auch hier durch Abholzung zerstört.

Ganz unten plätschert ganz unscheinbar der Storms River

Nachdem uns der alte hohe Baum durch seine Stille tief beeindruckt hat, fahren wir ein Stückchen weiter zur Bloukransbrücke, um uns dort von den Adrenalinjunkies beeindrucken zu lassen, welche hier den höchsten Bungee Jump der Welt (216m) wagen. Eine feste Instanz des hiesigen Tourismus mit großem Parkplatz, Café mit Liveübertragung und einer Aussichtsplatform, von der wir eine Weile zusehen, wie einer nach dem anderen schreiend in die Tiefe stürzt.

Die größte Brücke Südafrikas

Abschließend folgen wir einer Empfehlung von Philip und Regina und fahren ins ruhige Nature’s Valley Restcamp.

Morgens wird erstmal gekuschelt

Ein Gedanke zu „Storms River Mouth

  1. Jens

    Keiner von euch hat sich getraut, den Bloukrans Bungee-Sprung zu machen? 😀
    Der war toll! Adrenalin für den ganzen Tag. 🙂

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