Straußenfest – Oudtshoorn

Was für eine gute Entscheidung, die Küste zu verlassen. Das Landschaftsbild hat sich komplett gewandelt. Die Kleine Karoo, eine semiaride Halbwüste zeigt sich karg und weit, eigentlich nicht unser Favorit, aber nach den ganzen Wäldern und Schluchten und tosenden Brandungen ist es einfach eine schöne Veränderung. Ziemlich bald erreichen wir Oudtshoorn, die Hauptstadt der ehemaligen Straussenbarone, die sich mit Straussenfedern ein Vermögen verdient haben. Straussenfedern waren um die Jahrhundertwende für ca. 50 Jahre derartig En Vogue, dass das Kilo gleichwertig mit einem Kilo Gold war! Das sieht man an den teilweise noch erhaltenen herrschaftlichen Gebäuden in der Stadt. Am Campingplatz unserer Wahl (“Kleinplaas”) gibt es einen schönen Pool und wir entdecken das uns von unserem WoMo bekannte Stuhl- und Tischset und eine Fußbank. Wir hoffen auf Leute mit Kind und während wir schon im Pool abhängen, kommt tatsächlich eine deutsch sprechende Familie angefahren. Elenia, Frank und Chris (5) sind Griechin und Holländer, die aber schon ewig in München leben und daher deutsch sprechen. Kosi und Chris sind sofort unterwegs und sind hocherfreut über die Gegenwart des jeweils anderen.

Am nächsten Tag fahren wir sieben gemeinsam zu einer Straussenfarm und bekommen einiges gezeigt und erklärt. Was für faszinierende Tiere, sehr groß und schnell und stark, aber auch von sehr spärlicher Intelligenz. Sie können zwar sehr weit blicken, würden aber einen Menschen, der sich vor ihnen wie eine Schlange am Boden schlängelt auch als solche einsortieren und wegrennen. Steht man vor ihnen würden sie einen mit ihrer Daumenkralle (der Strauss hat nur zwei) attackieren, legt man sich still auf den Boden, so würde er denken der Kopf sei ein Ei und sich zum Brüten die folgenden 42 Tage darauf setzen. So erzählt es uns zumindest die Frau die uns herumführt. Streicheln und füttern darf man einzig Bettsy sozusagen die Begrüßungsstraußendame zum Warmwerden. Die Führung auf der Show-Farm dauert ca. 45 Minuten und bietet einen angenehmen Mix aus Informationen, Mitmach-Aktionen und selbstverständlich der Vogelbeobachtung. Es gibt natürlich auch Arbeitsfarmen um Oudtshoorn, diese bieten zwar ebenfalls Führungen an, finden Ihren Haupterwerb aber nach wie vor im Verkauf von Fleisch, Leder, Eiern und Federn. Oudtshoorn gilt nach wie vor als die weltweite Hauptstadt der Straußen.

Drei Monate junge Strausse

Mitmachspaß: Füttern

Weibchen in Grau, Männchen Schwarz-Weiß

Kosi und Chris

Nach der Führung knurrt den Kindern schon wieder der Magen und alle sind etwas platt von der Sonne und der erweichenden Hitze. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel den Cango Caves liegt eine Restaurant-Kinder-Vergnügungsanlage, in deren Schatten wir uns begeben und zu Mittag speisen. Chris und Kosi stürzen sich nach dem Essen sofort auf den Spielplatz und die Kurbelboote.

Schlumpf verschluckt

Ausruhen im Schatten nach der Mahlzeit

Die Cango Caves sind mit großem Parkplatz und vorgebautem Restaurant und Informationsgebäude touristisch gut erschlossen. Die stündliche Tour beginnt pünktlich und ausser uns sind noch ein paar Polen und ein indisches Honeymoonpärchen dabei. Die Höhlen enthalten beeindruckend große Hallen mit einigen entsprechend großen Stalagtiten und Stalagmiten. Sie sind in vielfältigen schönen Formen gewachsen, zu einer Zeit in der das Klima hier noch tropisch war. Uns wird noch erklärt, welche Abenteuer einen erwarten, wenn man die erweiterte Tour mitmacht. Nichts für klaustrophobe, dicke oder unsportliche.

Die Haupthalle

Volles Straussengehege an der Straße

Unsere Wohmobile

ir lassen den Tag entspannt am Pool ausklingen und beginnen den nächsten ebenfalls dort. Unser Wunsch nach einem Straussenrührei lässt sich in der lokalen Gastronomie leider nicht verwirklichen. Ein kleiner Besuch im Nostalgie Café ist dennoch ein Gaumenschmeichler und etwas fürs Auge. Die lästige Pflicht des Einkaufens bringen wir in Oudtshoorn auch hinter uns und bevor es dann wieder auf die Straße geht besuchen wir noch das örtliche Musem. Beeindruckend viele und gut erhaltene Exponate sind hier sinnvoll arrangiert und teils in thematisch gebundenen Räumen zu Erlebniswelten zusammengeführt.

Café Nostalgie

Museum