Kogelberg und Kogelbay – Abschied vom WoMo

Die letzten Tage im Wohnmobil sind angebrochen und für die zwei letzten Übernachtungen im WoMo fahren wir nah an unser Ziel Kapstadt heran. Im Städtchen Kleinmond gibt es einen Ortsteil namens Klein Berlin, er wurde von früheren deutschen Siedlern gegründet. Am Ende des Ortes zwischen Strand und Lagune gelegen befindet sich unser Campingplatz. Da das Wochenende gerade vorbei ist, sind wir wieder fast die einzigen Gäste. Wir suchen uns einen bildschönen Platz mit Blick auf Berge, Bäume und das Meer. Vor Anbruch des Abends wollen wir nochmal die Füße in den Sand stecken und schnappen uns Kinder, Bier und Liegesack, um schnell ans Wasser zu kommen. Schön rau ist es hier. Die Wellen rauschen, der Wind pustet und die Sonne beweist mal wieder ihre Ausdauer. Im nassen Sand liegen Unmengen von angespülten portugiesischen Galeeren, eine ziemlich fiese Qualle bzw. Seeblase, die mit ihren langen Tentakeln sehr unangenehme Hautreizungen verursacht. Zum Baden ist es ja glücklicherweise ohnehin zu ungemütlich. In den Bergen hinter uns befindet sich das Kogelberg Naturreservat. Hier gibt es noch wild lebende Kap Leoparden (etwas kleiner als normale) und eine sehr große Artenvielfalt im Pflanzenreich, was dieses Reservat zu einem Weltnaturerbe macht. Man nennt es auch Königreich der Blumen.

Blick auf Kogelberg Naturreservat

Tags darauf fahren wir über die unglaublich schöne Küstenstraße R44 an der False Bay entlang vorbei an vielen kleinen Ferienorten. Der Himmel ist klar und blau, so können wir über die gesamte Bucht bis rüber zur Kap-Halbinsel gucken und das Traumpanorama genießen.

Blick über die False Bay zur Kaphalbinsel

Strand von Gordon’s Bay

Campingplätze sind hier eher spärlich bis gar nicht vorhanden. Genau einer kommt für uns in Frage, aber der hat es dafür in sich. In der Kogelbay an einem nicht enden wollenden Strand, liegt der städtisch betriebene Platz. Das Anmeldeprozedere ist etwas sehr umständlich, aber die Mühe ist es allemal wert. Mit unserem Camper stellen wir uns direkt an den weißen Sand mit Blick auf das glitzernde Türkis der Wellen. Der sonst so persistente Wind macht heute mal Pause und die Melone ist eiskalt, also ab ans Wasser. Einzig die Haiwarnung dämpft das Badeerlebnis ein wenig. Weiter als bis zum Bauchnabel sollte man nicht in den Wellen toben raten uns die Bademeister und üben weiter auf ihren Surfbrettern.

Da wir morgen den Camper in Kapstadt abgeben, ist das unser letzter so naturnaher Tag und der letzte Tag der bewegten Reiserei. Sechs aufregende Wochen in denen wir 5000 Kilometer quer durch Südafrika gereist sind liegen hinter uns und wir sind voller fantastischer Erinnerungen an Landschaften, Tiere, Menschen und Speisen. Ab morgen sind wir nochmal für zehn Tage in Simon’s Town, wo wir zusammen mit Ingas Eltern (Rex und Geli) ein Haus gemietet haben. Also saugen wir jeden Moment auf, versuchen die besondere Stimmung tief in uns zu speichern und erfreuen uns einfach an der grandios schönen Natur und dem Glück an einem so seelenlabenden Ort sein zu dürfen.

Zum Abendbrot gibt es Besuch, Rex und Geli haben uns eingeholt. Das ist ein freudiges Wiedersehen nach sechswöchiger Abwesenheit. Wir machen im Sonnenuntergang einen schönen Braai mit Salat, Mais, Straussenfilet, Fleischspießen und Wein am Strand der Kogelbay.

Nacht unter dem Kreuz des Südens