Märchenschlösser und Blaue Pinguine

Unsere Überlegungen, welche Route wir für die verbleibenden Tage nehmen werden fällt zugunsten von Aoraki, Mt Cook. Es geht also an der Ostküste nordwärts, dann wieder ins Landesinnere.
Unser erster Stopp ist Dunedin, die immerhin fünftgrößte Stadt des Landes mit schottischem Flair, schöner Hafenlage und alternativer Musikszene. Von der alternativen Szene sehen wir als erstes gleich mal eine Gang von VoKuHiLa-Jungs.
Wir schauen uns etwas im Stadtzentrum um, entdecken eine Schokladenfabrik (Cadbury) aber haben leider kein Glück, denn es gibt heute keine Führungen.

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Campernation

Es lockt noch eine andere Attraktion, das Larnarch Castle auf dem Gipfel der Dunedin gegenüberliegenden Otagohalbinsel. Als wir oben ankommen, sind wir in einer Wolke verschwunden und alles wirkt geisterhaft mystisch.

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Stefans alte Obsession mit Wölbspiegeln

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Im Regenwetter hat man von der Aussicht nicht viel, aber in Neuseeland gibt es ja bekanntlich vier Jahreszeiten an einem Tag und wir beschäftigen uns erstmal im Innern des Schlösschens. Leider dürfen wir hier nicht fotografieren. Das Schloss und der umgebende Garten sind sehr gut erhalten. Die Räumlichkeiten sind komplett möbliert im Sinne der ursprünglichen Nutzung. Wir können hier gut nachempfinden wie es sich Ende des 19. Jahrhunderts in den höheren Gesellschaftsklassen so wohnte. Im Ballsaal genießen wir bei Kamminfeuer einen Kaffee. Als wir wieder abreisen, reißt der Himmel langsam auf und wir bekommen doch noch eine schöne Aussicht auf die Bucht.

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Weiter gehts nun gen Norden entlang der sich stürmisch gebenden Pazifikküste. Die Uhrzeit ist so weit fortgeschritten, dass wir uns entscheiden nicht mehr weit zu fahren und in Oamaru zu übernachten. Hier mühen sich allabendlich die Blauen Pinguine (nicht so selten wie die Gelbaugen) aus der rauhen Brandung über die Felsenküste bis in ihre Nester. Man hat hier eine Art Show daraus gemacht, Zuschauertribünen aufgebaut, Scheinwerfer hingestellt, denn sie kommen erst zur Dämmerung. Wir finden das ganze etwas befremdlich, aber als die ersten der ingesamt 150 Pinguine an Land kommen sind auch wir gebannt und begeistert. Es ist sehr beeindruckend, wie die ca. 30cm großen Tiere sich in Gruppen zusammentun, um dann auf den mehrere Meter hohen Wellen auf die Felsen gespült zu werden. Dann wird geschwommen was das Zeug hält um nicht wieder durch den Sog zurückgezogen zu werden. Mit der Zeit bildet sich in einem geschützen Bereich in den Felsen ein Grüppchen von ca. 20 Tieren aus denen, die es bereits geschafft haben. Wie auf Kommando watscheln sie dann plötzlich los Richtung Wiese, durch den eigens angelegten Trichterzaun zu ihren Nestern. Herrlich tollpatschig sieht das aus! Manche bleiben auch einfach stehen und schauen umher oder warten auf ihren Partner. Nach ungefähr einer Stunde ist es dunkel und alle Pinguine sind an Land, ulkige Geräusche in allen Ecken. Ein Opossum flitzt übers Areal, die Pinguine ignorieren es.
Als wir im Dunkeln wieder zum Zeltplatz gehen, stehen witzigerweise noch kleine Pinguingrüppchen am Straßenrand (im Hafen) herum.