Wir beeilen uns heute mit dem Loskommen, denn die Länge der vor uns liegenden Strecke ist uns nicht ganz geheuer.Wir fahren bei schönstem Wetter landeinwärts entlang des Waitaki River, der an mehreren Stellen zu Stauseen anschwillt. Diese Seen gehören zum größten Wasserkraftkonstrukt Neuseelands.
Zu unserer Überraschung kommen wir sehr schnell voran, durchqueren Omarama, das als Gleitschirmflugmekka gilt, da es hier konstant gute Thermiken gibt, die einen hoch hinaus tragen (Rekord: > 10.000 Meter!). Die ersten schneebedeckten Gipfel kommen zum Vorschein.
Auch hier wurden einige Szenen des Herrn der Ringe gedreht. Die Stadt Twizel entstand als Interimsunterkunft für die Bauarbeiter und Planer der umliegenden Staudämme und sollte danach eigentlich wieder aufgelöst werden. Die damaligen Bewohner wollten ihre neugewonnene Heimat aber nicht mehr verlassen und so gibt es die Stadt heute noch. Abgesehen von einigen Touren zu Herr der Ringe Drehplätzen lockt den Besucher jedoch nicht viel.
Kurz hinter der Stadt ist die Straße gesperrt, hier gab es einen Unfall an der Abzweigung zum Mt. Cook. Glücklicherweise bleibt die Abzweigung von der Sperrung unberührt und wir müssen nicht wie viele andere umdrehen. Die nun folgende Straße geht für Bergland erstaunlich gerade aus, immer entlang des unglaublich türkisen Lake Pukaki.
Der Grund für diese starke Färbung liegt in den vom speisenden Gletscher enthaltenen Gesteinspartikeln. Grundsätzlich absorbiert Wasser die warmen, rötlichen Töne. Die Partikel reflektieren die noch verbleibenden Blau-und Grüntöne, durch diese Reflexion wirkt das Wasser intensiv türkis und milchig. Als wir uns dem Ende der Straße am Fuße des Mt Cook Massivs nähern wird das Wetter schlagartig schlechter. Wie eine Wand fällt ab einem bestimmten Punkt der Regen, es wird kalt und grau. Am Ende der Straße befindet sich ein Hotel, eine Information und ein Parkplatz mit einfachen sanitären Einrichtungen (kalt Wasser).
Es ist früher Nachmittag und wir zweifeln an unserem Plan hier zu übernachten, es ist einfach zu kalt (Windchill -2 Grad). Also beeilen wir uns mit der Mittagspause und entscheiden uns für zwei kleine Wanderungen statt der ursprünglich geplanten dreistündigen. Aus Regen wird schnell Graupel und Mt Aoraki verhüllt sein Antlitz in dicken Wolken. Am Kea-Point, dem Ziel der ersten kleinen Wanderung, sehen wir einen eisigen See und viel Geröll von sogenannten Seitenmoränen. Die lustigen Keas scheinen das Regenwetter nicht zu mögen und lassen sich nicht blicken. Wir hören ein dumpfes aber lautes Grollen und wundern uns. Und dann sehen wir es, es sind mehrere ¨kleine¨ Lawinen. Aus sicherer Distanz ist es ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel.
Um zur zweiten Wanderung zu gelangen, müssen wir noch ein Stück Schotterstraße entlang fahren. Hier wandern/ klettern wir wieder eine Seitenmoräne empor und bekommen bei nun etwas klarerer Sicht einen grandiosen Ausblick. Vor uns liegt der Gletschersee des Tasmangletschers, in ihm schwimmen abgebrochene Eisberge. Auch hier informiert eine Tafel über den alarmierend schnellen Rückgang des Gletschers.
Nachdem wir die Atmosphäre ins uns aufgesaugt haben verlassen wir von einem Regenbogen verabschiedet die Bergwelt um am Lake Pukaki mit wunderbarem Bergpanorama zu übernachten.
oh toll, ihr habt unseren lieblings-übernachtungsplatz gefunden mit blick auf meinen lieblingsberg! was würde ich dafür geben jetzt im neuseeländischen sommer zu sein!
und kosi hat ja schon richtig viele zähne und ein ganz bezauberndes lächeln! freu mich schon darauf, euch bald wiederzusehen und noch mehr geschichten zu hören 🙂