So ganz halten wir das Nichtstun dann doch nicht aus und spicken unsere Tage mit Ausflügen über die Insel. An der Rezeption lässt sich für umgerechnet 5,-/ Tag ein Motoroller leihen. Kosi sitzt im Träger zwischen uns und beobachtet aufmerksam das vorbeiziehende Geschehen. Die Navigation ist einfach, es gibt im grunde nur die eine 50km lange Ringstraße, von kleinen Stichstraßen und Seitenschleifen abgesehen. Man hat das Gefühl die gesamte Insel ist auf Zweirädern unterwegs, zu zweit, zu dritt ja auch mal zu viert. Wie der Blutkreislauf der Insel, steht die Straße niemals still.
Im Innern der Insel gibt es üppige Natur und langgestreckte Wasserfälle zu sehen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten auf Elefanten zu reiten und sich Unterhaltungsshows mit Affen anzusehen. Wir halten davon lieber Abstand, da im Hintergrund unser Tierschutzgewissen den Finger hebt.
Auch auf Samui gibt es kleinere Tempelanlagen, nicht ganz so überladen wie in Bangkok, aber dennoch reichlich detailverliebt und gülden. Der mumifizierte Mönch, der uns mit Sonnenbrille auf einem Sockel im Tempel gegenüber sitzt lässt uns in dieser ganzen religiösen Fröhlichkeit reichlich erschauern. Seit über 20 Jahren wacht sein gesalbter Leib über Gebete und Gedanken.
Im Wat Phra Yai thront der Big Buddha seit 1972 goldene 15m hoch.
Dank des Rollers können wir uns auch die anderen Orte und Strände der Insel angucken. Die entspannte Urlaubsidylle herrscht nicht allerorts. Der Strand von Chaweng bspw. Ist zwar angeblich der längste und schönste, zieht aber auch Massen an Besuchern an. Der dazugehörige Ort hat sich seinem Publikum angepasst. Nach Einbruch der Dämmerung brüllt hier das bunte Urlaubsleben. Die Hauptstraße besteht im Grunde nur aus Restaurants, Massageläden, Bars und Shops mit den ewig gleichen Bikinis, Pluderhosen, Shirts und Sonnenbrillen. Braungebrannte Mitteleuropäer in lokaler Touristentracht bestimmen das Straßenbild. Alles ist einfach unglaublich laut und bunt. Etwas weiter ab vom Strand findet sich hier sogar ein ausgedehntes Rotlichtviertel. Ein Laden wie der nächste spuckt seine Mädchen auf die Straße, angeboten wahlweise am Billardtisch, an der Bar oder Stange. Chaweng – ein kleines Sodom und Gomorrah mit Traumstandkulisse.
Im Westen und Süden der Insel findet man eher weniger Aufregung, dafür aber perfekte Sonnenuntergänge.
Hier wohnen die Einheimischen, die Fischer und vereinzelt auch einige Auswanderer. Auch die Ringstraße ist hier deutlich weniger befahren.
Einen touristischen Anlaufpunkt spüren wir aber doch auf und statten der Snakefarm auch gleich einen Besuch ab. Die Farm kommt ziemlich abgetakelt daher und so manches Tier hätte sicherlich eine bessere Behausung verdient. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Kobrashow mit kurzem Skorpionvorspiel, bei uns mischen sich Angst und Ekel serviert in einem Becher Respekt.
Unsere Rollerausfahrten gestalten sich bis auf zwei dicht aufeinanderfolgende Platten problemfrei. Die Platten melden sich glücklicherweise jeweils in direkter Nähe einer Schrauberbude, sie sind in ca. 3min behoben und kosten uns 2x 150 Baht (je 3,50).
Unser Schnorchel- oder gar Tauchvorhaben konnten wir auf Koh Samui leider leider nicht in die Tat umsetzen. An den Stränden der Insel gibt es keine nennenswerten Schnorchelgründe. Als wir uns dann endlich für eine private Tour mit einem Fischerboot zur nahegelegenen Insel Ko Taen entschieden hatten, spielte das Wetter nicht mehr mit und das Wasser war dementsprechend zu trübe.
Eine Tagestour mit dem Speedboot zur 60km entfernten Tauchtrauminsel Ko Tao wollen wir Kosima wegen der langen harten Fahrt auch nicht zumuten.
Einige Male schauen wir auch bei einem Schneider vorbei, der seinen Laden im Ressort hat. Zwei Anzüge und zwei Röcke wollen wir mit nach Hause nehmen. Zuerst werden Maße genommen, dann Stoffe und Schnittvarianten ausgewählt sowie Sonderwünsche besprochen. Ein paar Tage später werden die noch nicht kompletten Kleidungsstücke anprobiert und nachgebessert. Nocheinmal ein paar Tage später ist alles fertig und wir müssen zusehen Platz in unseren Koffern zu schaffen.